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Das Sommerfest Holy

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Dieses Hindu-Fest ist einer der größten Höhepunkte im Jahr, bei dem das Ende des Winters und der Anfang des Sommers gefeiert wird. Überall in ganz Indien sind die Menschen in freudiger Aufruhr, rennen lachend durch die Straßen und bewerfen sich mit Farben. Schon einige Tage zuvor zogen sich einige Leute die bunt eingesudelten Klamotten vom letzten Jahr an, um ihre Vorfreude zu zeigen und Rikshafahrer schleppten das Farbpulver säckeweise durch die Gegend. Ein kleiner Beutel Farbpulver kostete gerade einmal 3 Rupie, was sich somit wirklich jeder leisten kann. Besonders für die armen Menschen ist das Fest ein wahnsinnig schönes Erlebnis, die so ihren tristen Alltag für einem Moment vergessen konnten.
Die Tage vor dem Fest sah ich in einem Viertel mit Armenhütten, wie sich Kinder aber auch Erwachsene mit Farben jagten. Man fragte mich mit höflicher Geste, ab sie mir auch welche ins Gesicht machen dürfen, wo ich natürlich nicht nein sagte und einen kleinen Vorgeschmack auf den kommenden Tag bekam. Alle schrien, jubelten, sprangen um mich herrum und sangen Holy hä Holy hä - Es ist Holy Es ist Holy !

Am Tag vor dem Fest stieg ich in den Zug, um zum 1500 Kilometer entfernten Delhi zu fahren, von wo kurz darauf mein Flugzeug nach Deutschland ging. Als es dunkel wurde sah ich in der Landschaft viele viele Freudenfeuer brennen, die die Menschen entfachten, welche die Zerstörung des bösen Demon Holika symbolisieren. Den Morgen darauf sah ich in jedem noch so kleinen Dorf, das am Wegrand lag, wie sich die Menschen austobten und feierten.
Als ich nach nur einem Tag in Delhi ankam waren alle Läden geschlossen und die sonst ständig überfüllten Straßen kamen mir regelrecht ausgestorben vor, da sich die meisten Touristen feige in ihren Hotels verkrochen. Natürlich gab es auch noch Freigänger, die sich den Spaß nicht entgehen lassen wollten. Jeder wollte mich mich mit Farbe einreiben, sodaß sich mehrere Schichten in meinem Gesicht bildeten und ich ständig die Farbe wechselte, was aber echt geil aussah. Kurz nach der Ankunft standen 2 kleine Jungs neben mir, die mit einen viertelvollen Eimer lila Farbe Schwung holten. Zwar bekam ich noch ein no no no herraus, aber da machte es bereits platsch.
Das Holy-Fest war ein herrliches Abschlußerlebnis meiner Reise. Für das allerletztes Geld meines ruinösen Pleitedaseins der letzten Wochen kaufte ich mir (zum zehn mal teureren Halsabschneiderpreis im Vergleich zu Kalkutta) einen Haufen verschiedene Farben, womit ich irgendwann eine heiße Fotosession machen will.